Leuchte, Lampe, Leuchtmittel

Was ist der Unterschied zwischen Lampen und Leuchten? Und was versteht man eigentlich unter dem Leuchtmittel? Möchte man sich eingehender mit dem Thema elektrischen Lichts befassen, lohnt sich ein Blick auf die Begriffsbezeichnungen. Denn Lampe und Leuchte werden im alltäglichen Sprachgebrauch oft synonym verwendet, bezeichnen in der Fachsprache jedoch zwei unterschiedliche Dinge. Vor allem wenn man online nach Produkten für das eigene Zuhause sucht, ist es hilfreich, sich der präzisen Bedeutungen bewusst zu sein, damit die Suche zum gewünschten Ergebnis führt. Wir bieten Ihnen Wege durchs Begriffs-Tohuwabohu!

Leuchte

Das Wort Leuchte beschreibt den Beleuchtungskörper als Ganzes, d.h. die äußere Konstruktion um die Lichtquelle herum. Die Lichtquelle, nämlich die Lampe bzw. das Leuchtmittel, ist folglich nur ein Teil der Leuchte. Sie wird von dieser aufgenommen und mit dem Stromanschluss verknüpft. Neben der Lichtquelle gehören weitere Komponenten zur Architektur der Leuchte; sie alle dienen dazu, das Leuchtmittel zu schützen und dessen Licht zu lenken. Hierzu zählen Bauteile wie Lampenfassung, Leuchtenschirm und Leuchtenkopf, die durch optische Systeme wie Linsen, Reflektoren und Streukörper ergänzt werden. Wesentlicher Bestandteil ist auch die verbaute Elektronik, zum Beispiel Vorschaltgeräte, Dimmer und Lithium-Ionen-Akkus. In der Summe bestimmen diese Elemente Größe, Form und Lichtverteilung einer Leuchte – und damit ihren Verwendungszweck.

Wenn wir also vom Lampendesign sprechen, meinen wir eigentlich – korrekt formuliert – das Leuchtendesign. Und statt Designerlampen sind es Designerleuchten, die unser Auge fesseln. Diese sprachliche Differenzierung gilt es auch bei den Leuchtenarten anzuwenden: Nicht Außenlampen erhellen Terrasse, Garten und Balkon, sondern Außenleuchten. Unsere Wohnzimmer werden korrekterweise von Wohnzimmerleuchten illuminiert. Und je nach Anwendungsszenario sprechen wir von Deckenleuchten, Schreibtischleuchten, Stehleuchten oder Esstischleuchten.

Lampe

Die Lampe bezeichnet die künstliche Lichtquelle, die in der Leuchte verbaut ist bzw. in diese eingesetzt wird. Sie ist der eigentliche Lichterzeuger. Den Begriff synonym zur Leuchte zu verwenden, ist somit nicht nur missverständlich, sondern auch schlichtweg falsch. Dass der Ausdruck Lampe auf die Lichtquelle Bezug nimmt, schlägt sich auch in den Bezeichnungen der einzelnen Lampentypen nieder: Unterschieden werden beispielsweise Reflektorlampen, Energiesparlampen, Halogenlampen oder Leuchtstofflampen – nicht zu vergessen die klassische Glühlampe, die aufgrund ihrer birnenartigen Form im Volksmund auch Glühbirne genannt wird. Die lichttechnischen Eigenschaften einer Leuchte begründen sich somit in erster Linie in der verwendeten Lichtquelle: Lichtstrom, Farbwiedergabe und Lichtfarbtemperatur werden ebenso wie die Lebensdauer und Wirtschaftlichkeit durch die Lampe bestimmt.

Zu den Lichtquellen zählen auch moderne LED-Retrofits. Als Retrofit- oder Austauschlampe bezeichnet man energieeffiziente Alternativen zu traditionellen Glühlampen, die in Leuchtensockel eingesetzt werden. Seit dem europaweiten Glühlampenverbot, in dessen Folge Glühbirnen und Halogenlampen schrittweise aus dem Verkehr gezogen wurden, haben sie an Bedeutung gewonnen. Heutige LED-Lampen, vor allem Qualitätsprodukte, überzeugen im Vergleich zu Energiesparlampen nicht nur durch eine bessere Optik, sondern sind diesen auch in puncto Lichtqualität, Startverhalten und Lebensdauer überlegen.

Leuchtmittel

Das Leuchtmittel bezeichnet ebenso wie die Lampe die lichterzeugende Komponente einer Leuchte. Beide Begriffe sind somit gleichbedeutend zu verwenden, auch im Fachjargon. Aufgrund der umgangssprachlich diffusen Benutzung des Wortes Lampe wird dem Leuchtmittel heute jedoch der Vorzug gegeben. Denn oft ist nicht ganz klar, wovon die Rede ist. Sucht ein Kunde, der etwa von einer LED-Lampe spricht, eine Leuchte mit integrierter LED-Technologie oder ein LED-Leuchtmittel, wie es in Form von LED-Stäben, LED-Stecksockellampen oder LED-Filamentlampen zu erwerben ist?

Etabliert hat sich der Begriff des Leuchtmittels vor allem im Zuge des Aufkommens neuer Leuchtmitteltechnologien. Moderne Lichtquellen wie LED-Platinen, LED-Stripes und sogenannte LED Light Engines (LED-Module mit Vorschaltgerät) haben nicht mehr viel mit unserer Vorstellung einer klassischen Glühlampe gemein. Sie lassen sich deshalb besser unter den Terminus des Leuchtmittels fassen. Gegenüber der Lampe hat er sich im Fachgespräch als die präzisere Begriffsbezeichnung durchgesetzt. Oft wird er mit der gewünschten Lichttechnik und der Leuchtenfassung kombiniert angegeben. Ist von einem LED-Leuchtmittel mit E27-Sockel die Rede, ist klar, dass das Gespräch um eine Lampe, nicht um eine Leuchte kreist.