Lichtfarbtemperatur (Kelvin)
Die Farbtemperatur, auch Lichtfarbe genannt, beschreibt die Eigenfarbe des Lichts einer Lichtquelle. Sie gibt an, ob das Licht eher gelblich-warm oder bläulich-kühl ist, und wird in Kelvin (K) gemessen. Hierbei gilt: Umso höher der Wert, desto kälter die Lichtfarbe. Man unterscheidet deshalb zwischen warmen und kalten Farbtemperaturen. Werte bis zu 3.300 K beschreiben warme, gelb-rötlich erscheinende Lichtstimmungen. Höhere Werte machen deutlich, dass der Blauanteil im Licht überwiegt, was zu einem kühleren, kaltweißen Farbeindruck führt. Auf die Qualität der Farbwiedergabe lässt die Lichtfarbe eines Leuchtmittels keine Rückschlüsse zu. Das bedeutet, dass Lampen mit gleicher Farbtemperatur ganz unterschiedliche CRI-Werte haben können.
Lichtfarbtemperaturen beeinflussen nicht nur die Raumatmosphäre, sondern auch in entscheidendem Maße unser Wohlbefinden. Bei der Wahl der richtigen Lichtquelle ist die Lichtfarbe deshalb von hoher Bedeutung. Sie richtet sich nach den subjektiven Vorlieben, aber auch nach dem jeweiligen Anwendungsbereich. Eine wichtige Rolle spielt in diesem Zusammenhang die biologische Wirksamkeit künstlicher Beleuchtung. Wie man heute weiß, wirken wärmere Farbtemperaturen beruhigend und entspannend, kühlere hingegen stimulierend und anregend. Dies hängt mit dem natürlichen Zyklus des Tageslichts zusammen, der unserer inneren Uhr als Orientierung dient. Die aktivierende, oder eben auch dämpfende, Wirkung von Licht gilt es bei der Lichtplanung daher zu berücksichtigen. Für den Wohnbereich empfehlen sich etwa wärmere Lichtfarben als für das Büro, wo es wichtig ist, eine Lichtstimmung zu erzeugen, die einer effizienten Arbeitsleistung förderlich ist. Umgekehrt sollten im Wohnzimmer und im Schlafbereich, um den Körper am Abend auf einen erholsamen Schlaf vorzubereiten, eher niedrigere Lichtfarben gewählt werden, die zudem an eine geringere Beleuchtungsstärke gekoppelt sind. Ein guter Lichtplaner weiß um diese Wirksamkeit von Licht und stimmt die Innenraumbeleuchtung präzise auf den Zweck der Einrichtung ab.
Die Bereiche der Lichtfarben und ihre Anwendung
Die Lichtfarbe von Leuchtmitteln wird grundsätzlich in drei Bereiche gefasst: Warmweißes Licht beschreibt Werte bis 3.300 K, neutralweißes Licht Lichtfarben zwischen 3.300 bis 5.300 K. Farbtemperaturen von mehr als 5.300 K ähneln dem Spektrum von Tageslicht und werden deshalb als Tageslichtweiß bezeichnet.
Warmweiß (unter 3.300 K):
Warmweißes Licht wird als gemütlich empfunden und ist damit ideal für die Beleuchtung im Wohnbereich. Dies gilt vor allem für Farbtemperaturen zwischen 2.700 und 3.000 K – ein Spektrum, das sich mit dem Licht klassischer Glühlampen und Halogenleuchtmittel vergleichen lässt. In seiner Wahrnehmung besonders angenehm wird es gern als „Wohlfühltemperatur“ bezeichnet. Werte unter 2.700 K entsprechen einer rötlich-warmen Farbtemperatur, wie sie beim Dimmen von Glühlampen erzielt wird. Dimmbare LEDs, deren Lichtfarbe sich beim Dimmen standardmäßig nicht verändert, vermögen diesen Effekt nur dann zu imitieren, wenn sie über die sogenannte Dim-to-Warm-Technologie verfügen (auch Warm dimming genannt). Diese bewirkt, dass sich die Farbtemperatur der LED beim Dimmen auf bis zu 2.000 K reduziert. Perfekt geeignet sind Lichtquellen mit warmweißer Lichtfarbe für die eigenen vier Wände, aber auch Hotels, Restaurants und Verkaufsräume wie Bäckereien.
2.700 oder 3.000 Kelvin? Diese Entscheidung ist zum einen Geschmackssache, zum anderen in Abhängigkeit der Umgebung zu sehen: Denn bei der Wahl der Lichtfarbe spielt auch die Farbigkeit des zu beleuchtenden Raums eine Rolle. Hierzu zählen alle Bereiche des Interieurs, d.h. Decken, Wände, Fußböden und Mobiliar. Ist viel Holz vorhanden oder sind die Wände in Gelb- oder Erdtönen gestrichen, sollte von einer Farbtemperatur von 2.700 K Abstand genommen und stattdessen 3.000 K gewählt werden. Der gelbliche Farbeindruck des Lichts würde sonst durch die Umgebungsfarben nur unnötig verstärkt. Umgekehrt empfiehlt sich in einem Interieur mit kühleren Tönen eine Farbtemperatur von 2.700 K, da sie der Umgebung zusätzliche Wärme verleiht. Die farbliche Ausprägung der Umgebung und des natürlichen Tageslichts ist übrigens auch ein Grund dafür, weshalb in südlichen Breiten eher Lichtquellen mit 3.000 K favorisiert werden, in nördlichen Gefilden hingegen wärmere 2.700 K.
Neutralweiß (3.300 bis 5.300 K):
Neutralweißes bzw. kühlweißes Licht wird als „sachlich“ und angenehm hell empfunden. Es wirkt anregend, vermindert die Müdigkeit und steigert die Konzentration. Da es dem Tageslicht näher kommt als warmweißes Licht, schenkt es dem Körper einen angenehmen Frischekick. Daher empfiehlt es sich als Arbeitslicht – im Büro, aber auch im Homeoffice. Die richtige Wahl sind Lichtquellen mit neutralweißer Farbtemperatur auch in der Küche, wo es gilt, die Arbeitsfläche effektiv zu erhellen. Dazu sind sie ideal für Badezimmer, Flure, Arztpraxen, Verkaufsräume und den Außenbereich.
Tageslichtweiß (über 5.300 K):
Lichtfarben jenseits von 5.300 K ähneln natürlichem Tageslicht. Während sie in der Natur als angenehm empfunden werden, sind sie aufgrund ihres hohen Blauanteils nicht für alle Arten des Innenraums geeignet. Für Anwendungsbereiche, in denen eine konzentrationsfördernde Lichtatmosphäre wichtig ist, sind kaltweiße Farbtemperaturen ideal. Dies gilt etwa für Krankenhäuser, Büros, industrielle Gewerberäume oder Hörsäle. Für den Wohnbereich eignen sie sich jedoch nicht.
Farbtemperaturen verschiedener Lichtquellen im Überblick
Lichtquelle | Farbtemperatur |
---|---|
Glühlampe | 2.700 bis 2.900 Kelvin |
Halogenlampe (230 V) | 2.700 bis 2.800 Kelvin |
Halogenlampe (12 V) | 3.000 bis 3.200 Kelvin |
Leuchtstofflampe | 2.800 bis 6.000 Kelvin |
LEDs | 2.700 bis 8.000 Kelvin |
Morgen- und Abendsonne | 5.000 Kelvin |
Mittagssonne | 5.500 bis 5.800 Kelvin |
Moderne LEDs sind in der Lage, das volle Spektrum von Warmweiß bis Tageslichtweiß abzudecken. Auf diese Weise lassen sie sich vielfältig einsetzen und sowohl daheim wie auch im Objektbereich zur Anwendung bringen. Viele LED-Leuchten sind zudem mit moderner Farbwechselfunktion ausgestattet. Das bedeutet, dass die Lichtfarbe der Leuchte nicht auf einen bestimmten Wert festgelegt ist, sondern innerhalb eines voreingestellten Spektrums variiert werden kann. Dies macht die Lichtquelle zu einem vielseitig nutzbaren Einrichtungselement, durch das sich die erzeugte Lichtstimmung an unterschiedliche Zwecke anpassen lässt. Eine Schreibtischleuchte mit Farbwechsler ist zum Beispiel der perfekte Begleiter für das Homeoffice: Während eine neutralweiße Lichtfarbe in den Morgenstunden konzentriertes Arbeiten begünstigt, lässt sich abends auf eine warmweiße Lichtstimmung wechseln, um die private Lektüre zu untermalen.
Tunable White, Weißtonmodulation oder Occhio color tune: Wenn Sie diese Begriffe in der Produktbeschreibung lesen, können Sie sicher sein, dass die Leuchte über eine variable Farbtemperatursteuerung verfügt. Zu den Produkten, die mit dieser praktischen Funktion ausgestattet sind, zählen etwa die Twilight-08 LED Stehleuchte von Belux sowie die Bankamp L-LightLINE Pendelleuchte . Letztere erlaubt die Regulierung der Lichtfarbe von 2.700 bis 5.600 K, was sie zu einem funktionalen Lichtobjekt über Esstischen macht. Beim abendlichen Dinner spendet sie beste Wohlfühlstimmung. Tagsüber lässt sich die Lichtstimmung derart einstellen, dass bei Tätigkeiten, die mehr Aufmerksamkeit erfordern (etwa dem Lesen der Tageszeitung), Müdigkeit vermieden wird. Wahre Technikwunder sind auch die Leuchten der Serie Occhio Mito . Dank integrierter color-tune-Funktion lässt sich die Lichtfarbe der Lampen berührungslos via Sensor steuern. Das Ergebnis ist ein Licht nach Wunsch – jederzeit und beliebig veränderbar!
Wie wird die Farbtemperatur gemessen?
Die Farbtemperatur wird durch den Vergleich des Farbeindrucks einer Lampe mit der Farbe eines erhitzten „schwarzen Strahlers“ bestimmt. Dieser schwarze Strahler, auch „idealer schwarzer Körper“ oder Plank’scher Strahler genannt, ist ein schwarzer Körper (glühendes Titan), der in kaltem Zustand sämtliches einfallendes Licht absorbiert. Das bedeutet, dass er Strahlung weder reflektiert noch remittiert noch hindurchlässt (seine Reflexionsstrahlung ist damit gleich Null). Wird dieser schwarze Strahler erhitzt, durchläuft er mit zunehmender Temperatur verschiedene Farbstufen: Während er noch zu Beginn rot glüht, wandelt sich der Farbeindruck der Strahlung im weiteren Verlauf von Orange über Gelb bis hin zu Weiß und Hellblau. Die Temperatur, die dem Farbeindruck der zu bestimmenden Lichtquelle am ähnlichsten ist, wird als Vergleichswert für die Farbtemperatur des Leuchtmittels herangezogen. Im Bereich der analogen Fotografie bedient man sich oft auch sogenannter Colorimeter. Hierbei handelt es sich um Farbtemperaturmesser, mit denen die Farbtemperatur von Lichtquellen bestimmt und die Lichtfarbe korrigiert werden kann, um etwa Blau- oder Grünstiche zu vermeiden.