Schutzart – FAQs für Ihren Produktcheck
Es ist unerlässlich, dass Leuchten zu den erwartbaren Umwelteinwirkungen passen. Ansonsten stellen sich Defekte ein, die Ihre Freude am Lichtkonzept relativieren. In unserem Lexikon ist die Schutzart deshalb ein frequentiertes Thema. Verträgt eine Deckenlampe mit IP20 Wasserdampf? Warum fehlt bei der IP Schutzklasse IPX4 die erste Kennziffer? Ist der Schutz vor Fremdkörper oder Feuchtigkeit wichtiger? Alle diese Fragen zu Schutzarten können Sie gleich wie ein Profi beantworten.
Was bedeutet Schutzart?
Leuchten integrieren sich in die Lebenswelt, sind mit technischen Bauteilen ausgestattet und werden an die Stromversorgung angeschlossen. Gegeben sind Umweltbedingungen, die Schäden verursachen können. Gemäß Lexikon definiert die Schutzart, inwiefern das Lichtinstrument und die integrierten Betriebsgeräte für schädigende Einwirkungen gewappnet sind. Bei den bewerteten Einflüssen handelt es sich um folgende:
- Wasser,
- Fremdkörper,
- Staub
- und Stoßeinwirkungen.
Für die zuletzt genannte Belastung gibt es neben der IP-Klassifizierung die IK-Kennzeichnung, die den Stoßfestigkeitsgrad konkretisiert.
Differenzierung laut Lexikon: Schutzart und Schutzklasse
Häufig wird für die IP-Schutzklasse nach einer Definition gesucht. In diesem Moment hat sich schon ein Recherchefehler eingeschlichen: Die Abkürzung IP bezieht sich auf die oben erläuterten Vorkehrungen gegen Eindringlinge und Feuchtigkeit. Der anschließende Begriff verweist aber auf Sicherheitsmaßnahmen, damit leitfähige Teile wie Metallgehäuse nicht unter Spannung stehen können. Der Aspekt ist wichtig, wenn mit Berührungen zu rechnen ist, und durch vier Sicherheitsklassen normiert. Üblicherweise werden sie durch Symbole vermittelt, die Ihnen auf Betriebsanleitungen oder Verpackungen gewiss schon begegnet sind. Der Mensch ist kein wandelndes Lexikon. Schutzart und Schutzklasse dürfen Sie ohne Unterschied weiterhin im alltäglichen Sprachgebrauch vermischen. Aus dem Zusammenhang ergibt sich, was gemeint ist.
Die technischen Angaben sind nicht nur relevant, wenn die Beleuchtung für Gefahrenbereiche besonderer Art eingesetzt wird. Die räumlichen Gegebenheiten und Kochgewohnheiten können beispielsweise dazu führen, dass eine Küchenleuchte mit IP20 viel Wasserdampf abbekommt. Es ist nicht verwunderlich, wenn sie die Strapazen mit einem Defekt quittiert. Lichtinstrumente mit der IP Schutzklasse IPX4 würde diese Feuchtigkeitseinwirkung nicht beeindrucken.
Was bedeuten die Buchstaben und ersten Kennziffern laut Lexikon bei der Schutzart IP?
Grundsätzlich gilt, dass die notwendige Schutzart für den Einsatzort und die Beleuchtungsaufgabe nicht unterschritten werden sollte. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Leuchten und elektronischen Anschlüsse in Mitleidenschaft gezogen werden. Hinweise darauf, ob Sie die favorisierte Kollektion wie gewünscht einsetzen können, liefert der genormte IP-Code. Dieser findet sich im Onlineshop von Leuchtenland.com immer in den Produktdetails.
Die stets identische Buchstabenkombination ist die Abkürzung für "Ingress Protection" oder "International Protection". Darauf folgt die erste Kennziffer, die den Schutz vor Berührung und Festkörpern markiert. Mit völlig ungeschützten Produkten (0) warten Leuchtenhersteller ebenso wenig auf wie mit Konzepten, die nur 5 cm große Fremdkörper außen vor lassen (1). Häufig wählen Lichtdesigner für Innenkollektionen IP20. Ob sie Wasserdampf vertragen, verrät die Kennziffer 2 jedoch nicht. Denn sie bezieht sich nicht auf Flüssigkeiten, sondern auf feste Eindringlinge. Unterschreiten diese Körper die Größe von 1,2 cm nicht, gelangen sich nicht ins Leuchteninnere. Somit ist es auch für Finger nicht zugänglich.
Vermutlich kennen Sie den unschönen Anblick von Außendeckenlampen, in die sich größere Insekten verirrt haben. Das ästhetische Problem verringert eine IP44 Schutzklasse. Denn gemäß Definition steht die Zahl 4 für den Schutz vor feinen Festkörpern (> 1,0 mm). Zulässig ist das einfache Fazit: Je höher die Kennziffer ist, desto widerstandsfähiger sind die Leuchten. Es gibt aber keinen Grund, bei den Schutzarten immer nach den Sternen zu greifen. Außergewöhnliche Designideen für die Beleuchtung lassen sich mit einem hohen Fremdkörperschutz oft nicht vereinbaren. Das ist unproblematisch, weil laut Kennziffer-Lexikon die Schutzart IP20 bei Innenanwendungen meist ausreicht.
Das IP-Nummernsystem im Überblick
1. Kennziffer | Schutz gegen das Eindringen von Fremdkörpern | 2. Kennziffer | Wasserschutz |
---|---|---|---|
0 | nicht geschützt | 0 | nicht geschützt |
1 | Schutz gegen feste Fremdkörper >50 mm | 1 | Schutz gegen Tropfwasser |
2 | Schutz gegen feste Fremdkörper >12 mm | 2 | Schutz gegen Tropfwasser unter 15° |
3 | Schutz gegen feste Fremdkörper >2,5 mm | 3 | Schutz gegen Sprühwasser bis 60° |
4 | Schutz gegen feste Fremdkörper >1 mm | 4 | Schutz gegen allseitiges Spritzwasser |
5 | Schutz gegen Staub | 5 | Schutz gegen allseitiges Strahlwasser |
6 | Vollständiger Schutz gegen Staub | 6 | Schutz gegen starkes Strahlwasser bzw. schwere See |
7 | Schutz gegen zeitweiliges Eintauchen | ||
8 | Schutz gegen andauerndes Untertauchen |
Beleuchtung für Gefahrenbereiche mit Wassereinwirkung: Welche IP-Kennziffer ist wichtig?
Warum fehlt bei Empfehlungen der IP Schutzklasse IPX4 die erste Ziffer? Die Antwort ist simpel: Dadurch soll die Bedeutung der zweiten Kennzahl unterstrichen werden. Sie konkretisiert den Schutz vor Nässe, der bei vielen Aufgaben wichtiger ist als das Abwehren von eindringenden Fremdkörpern. Bekanntermaßen sind Wasser und Elektrizität keine gute Mischung. Kommt es dazu, kann die Betriebstechnik beschädigt und der Mangel schnell gefährlich werden.
Eindeutig vermittelt die Null bei der Codierung IP20, dass sogar Wasserdampf in die Lampen gelangen könnte und somit gar kein Feuchtigkeitsschutz besteht. Das Detail begrenzt die Anwendbarkeit der gekennzeichneten Kollektion. Fern von jeglichen Wasserquellen wäre sie bedingt im Badezimmer einsetzbar. Realitätsnah ist die Idee nicht. Vorprogrammiert ist bei der Raumnutzung eine erhöhte Luftfeuchtigkeit. Ein Tropf- und Sprühwasserschutz (2 / 3) sollte der Mindeststandard sein.
Befinden sich die Lichtquellen im Abstand von 60 cm zu Badewanne, Dusche oder Waschbecken, empfiehlt sich die IP44 Schutzklasse. Die Definition spricht ihr zu, dass sie Spritzwasser aus allen Richtungen ausbremst. Falls die Beleuchtung für Gefahrenbereiche im Bad eingesetzt wird, ist laut Lexikon die Schutzart für Strahlwasser (IPX5) ein Muss. Für kurzzeitiges Untertauchen (IPX7) sollten zum Beispiel Bodeneinbauleuchten gewappnet sein, die den Rand der Duschwanne inszenieren.
Reicht bei Außenleuchten die IP44 Schutzklasse? Die Definition der Codes liefert die Antwort
Wenn Sie Leuchten draußen montieren, werden sie mit mehr strapazierenden Einwirkungen konfrontiert als drinnen. Witterungseinflüsse wie Regen, Nebel oder Schnee stehen ganz oben auf der Liste. Mit Blick auf das Kennziffer-Lexikon sollte man eine Schutzart wählen, die zum Montageort passt. Befindet dieser sich unmittelbar unter einem Dachüberstand, kann der IP23 Sprühwasserschutz genügen. Für Außenwandleuchten, die gern neben Hauseingängen oder Terrassen platziert werden, ist der Industriestandard IP44 meist ideal. Er rüstet die Lichtquellen für regenbedingtes Spritzwasser.
Die ungebremsten Wettereinflüsse möchten bedacht werden, wenn man für Wegelichter aus dem IP-Lexikon eine Schutzart aussucht. Strahlwasser sollten diese Leuchten nicht beeindrucken. Hersteller tendieren bei Pollerleuchten dementsprechend zu IP65. Bodenlampen können am Swimmingpool oder in Beeten kurzweilig komplett unter Wasser stehen. Dazu passt der Schutzgrad IP67.
Fremdstoffe: Was empfiehlt das Lexikon zur Schutzart-Wahl?
Bezieht sich Ihr Projekt auf trockene Wohnräume, genügt ein flüchtiger Seitenblick auf den IP-Standard. Im Badezimmer verdient sich der Nässeschutz das Interesse, während der Festkörperschutz meist zweitrangig ist. Bei Außenprojekten sind beide Werte relevant. Insekten fühlen sich vom Licht magisch angezogen. Der Wind wirbelt Erdpartikel auf. Grundsätzlich gilt: Je näher die installierten Lichtspender dem Boden kommen, desto stärker sollte der Schutz gegen Eindringlinge sein. Entscheiden Sie sich im Zweifelsfall für staubdichte IP6X-Kollektionen.
Checkliste für Ihr Lichtplaner-Lexikon: Schutzart, Material, Funktion, Design
Passen die Leuchten nicht zu den Umwelteinflüssen, versagen ihre Dienste. Ihr Interesse gilt deshalb bei Außenprojekten zuerst den Schutzarten. Danach checken Sie, ob die Materialien für Einwirkungen wie UV-Licht, Regen oder Minusgrade gewappnet sind. Bedenken Sie dabei besondere Standortbedingungen. Erfahrene Manufakturen rüsten spezielle Produktserien für die Konfrontation mit Chlorwasser oder Meeresluft. Zur Beleuchtungsidee muss die Lichtausstrahlung genauso passen wie der Helligkeitsgrad. Wenn die Kollektion obendrein zum Gebäude und Geschmack passt, haben Sie die optimalen Außenleuchten gefunden.