Lichtstärke (cd)
Die Lichtstärke definiert die Lichtmenge einer Lichtquelle, die in eine bestimmte Richtung hin ausgestrahlt wird. Als physikalische Größe dient sie dazu, zu beschreiben, wie sich das Licht eines Leuchtmittels im Raum verteilt. Da es sich um eine senderbezogene Größe handelt – die Lichtstärke also auf die von einem Sender ausgehende Strahlung Bezug nimmt –, spricht man auch von einer Sendegröße. Gemessen wird die Lichtstärke in der photometrischen Einheit Candela (cd), dem lateinischen Wort für „Kerze“ oder „Wachskerze“ (die Helligkeit einer haushaltsüblichen Kerze beträgt 1 Candela).
Der Lichtstärke zugrunde liegt das Verhältnis von Lichtstrom und Raumwinkel. Zur Berechnung von Candela wird der Lichtstrom (Lumen, lm) durch den Raumwinkel bzw. Abstrahlwinkel (Steradiant, sr) geteilt. In der Praxis bedeutet dies: Umso kleiner der Abstrahlwinkel einer Lichtquelle, desto höher ist die Lichtstärke bzw. desto mehr Candela entfallen bei identischen Lumen-Werten auf einen Raumwinkel. Umgekehrt ist die Lichtstärke umso geringer, je größer der Abstrahlwinkel einer Lichtquelle ausfällt.
Von Interesse ist die Lichtstärke immer dann, wenn es zu bemessen gilt, wie hell das Licht einer Leuchte punktuell strahlt. Zu den relevanten Lichtobjekten zählen Lichtquellen, die aufgrund von Optiken oder Reflektoren über einen engeren Abstrahlwinkel verfügen. Dies gilt für Strahler, Reflektorlampen und Spots, aber auch für moderne LED-Chips, die ihr Licht nicht zu allen Seiten abgeben. Aufgrund ihrer Bauweise wird das ausstrahlende Licht stärker gebündelt, sodass sie über eine höhere Lichtstärke verfügen. Klassische Glühlampen weisen demgegenüber eine andere Abstrahlcharakteristik auf: Sie verteilen ihr Licht gleichmäßig rundum und erreichen weite Abstrahlwinkel von bis zu 360°. Sie sind damit geeignet, eine große Fläche gleichmäßig hell auszuleuchten. Über ähnliche Ausstrahlungswinkel verfügen LED-Lampen in konventioneller Tropfen- oder Kugelform, insbesondere LED Filamentlampen, deren Spanne von 180° und 360° reicht. Möchte man die Helligkeit einer Lampe bewerten, empfiehlt es sich in diesen Fällen, einen Blick auf den Lumen-Wert zu werfen. Dieser ist im Gegensatz zur Lichtstärke nicht richtungsbezogen und beschreibt stattdessen die Gesamthelligkeit eines Leuchtmittels.
Nicht vergessen werden darf in diesem Zusammenhang, dass der Helligkeitseindruck stark von der subjektiven Wahrnehmung abhängt und von Mensch zu Mensch variiert. Überdies können bestimmte Elemente der Inneneinrichtung – die Oberflächenbeschaffenheit des Mobiliars sowie Umgebungsfarben von Fußboden, Wand und Decke – den tatsächlichen Helligkeitseindruck beeinflussen.