Diffuse Beleuchtung
Als diffuse Beleuchtung bezeichnet man diejenige Form der Lichtverteilung, bei der das Licht gleichmäßig und ungerichtet in den Raum ausstrahlt. Es wird also nicht gezielt auf einen bestimmten Bereich gelenkt, sondern zu gleichen Teilen auf die zu beleuchtende Fläche gestreut. Das Ergebnis ist eine einheitliche, kontrast- und schattenarme Ausleuchtung, die dazu führt, das diffuses Licht als besonders weich empfunden wird. Es eignet sich daher in besonderem Maße zur Grundbeleuchtung, schafft also eine homogene, angenehme Grundhelligkeit.
Welche Leuchten erzeugen diffuses Licht?
Diffuses Licht entsteht bei flächenhaften Lichtquellen oder unter Verwendung lichtdurchlässiger Diffusoren bzw. Leuchtenschirme. Diese werden vor eine künstliche Lichtquelle gesetzt und streuen das Licht in der Art, dass es nicht zu einer punktuellen, sondern gleichmäßigen Ausleuchtung kommt. Sinnvoll ist der Einsatz von Diffusoren vor allem bei punktförmigen Leuchtmitteln wie LED-Platinen, bei denen das Licht aufgrund ihrer Bauart gerichtet austritt. Um unschöne Lichtpunkte zu vermeiden und das Licht der LEDs diffus zu streuen, wird sich deshalb optischer Systeme wie Streuscheiben bedient. Erzielt wird eine diffuse Lichtverteilung auch infolge indirekter Beleuchtung , also durch Anwendung einer Reflexionsfläche, die das auftreffende Licht ungerichtet – und somit diffus – in den Raum zurückwirft. In unserer natürlichen Umwelt begegnet uns diffuse Beleuchtung bei Witterungsverhältnissen wie Nebel oder einem bedeckten Himmel. Hier fungieren die Wolken und Nebelschwaden als durchleuchtete Streukörper, die das Sonnenlicht filtern und vielfach streuen.
Klassische Beispiele diffuser Beleuchtung sind Deckenleuchten mit satinierten Acryl- oder Opalglasschirmen, wie sie oft im Treppenhaus oder Flur Verwendung finden. Gleiches gilt für Pendel-, Tisch- und Stehleuchten, die mit Schirmen aus milchig-transparentem Opalglas ausgestattet sind. Über die seidenmatte Oberfläche des Glases wird das ausströmende Licht gedämpft und rundumher in den Raum entlassen. Ein diffuser Lichtaustritt lässt sich auch mit Textilschirmen, Softlight-Diffusorscheiben oder mattweißen, prismatisierten Kunststoffschirmen erzielen. Über Letztere verfügen die Deckenlampen der Serie Belux Koi , die bevorzugt im Objektbereich eingesetzt werden, etwa zur Beleuchtung von Durchgangsräumen oder als Ergänzung zur direkten Arbeitsplatzbeleuchtung.
Vor- und Nachteile diffuser Beleuchtung
Diffuses Licht macht in erster Linie eines: nämlich hell. Es ist deshalb immer dann sinnvoll, wenn es darum geht, alle Bereiche eines Innenraums einheitlich auszuleuchten. Richtig eingesetzt, sorgt es für ein wohnliches Raumlicht und eine ausgewogene Allgemeinbeleuchtung. Aufgrund der gleichmäßigen Lichtstreuung werden Kontraste gemildert und Schattenflächen aufgehellt. Harte Konturen und Schattenränder verschwimmen, worin sich der als weich empfundene Lichteindruck begründet.
Nachteilig wirkt sich diffuse Beleuchtung hingegen aus, wenn sie der Sehaufgabe nicht angemessen oder innerhalb einer Räumlichkeit als einzige Beleuchtungsform anzutreffen ist. Denn ein Raum, der ausschließlich mit diffusem Licht beleuchtet wird, kann schnell unbehaglich wirken. Aufgrund der abgeschwächten Kontraste werden Raumgrenzen aufgehoben und Objekte weniger greifbar gemacht. In der Folge fehlt es dem Auge an Orientierungspunkten. Überdies kann der Raum als eintönig empfunden werden, da es keinerlei Akzente gibt, die das Interior Design beleben. Es empfiehlt sich deshalb stets die Kombination mit weiteren Beleuchtungsarten: Mittels direkter sowie indirekter Beleuchtung lassen sich Objekte akzentuieren, Lichtinseln schaffen und der Innenraum dynamischer gestalten. Zu beachten bleibt auch, dass sich diffus strahlende Lichtquellen nicht zur direkten Arbeitsplatzbeleuchtung eignen. Sehdetails werden durch sie in zu geringem Maße hervorgehoben, was ein präzises Arbeiten erschwert. Zum konzentrierten Lesen wie auch für operative und handwerkliche Tätigkeiten bleiben direktstrahlende Leuchten die richtige Wahl.
Es empfiehlt sich übrigens, diffus strahlende Lichtquellen mit hohem Lichtoutput – also Leuchten, die einen besonders hohen Lichtstrom erzeugen – mit einem Dimmer auszustatten, um die Helligkeit zu regulieren. Andernfalls besteht die Gefahr, quasi in Licht zu ertrinken. Moderne Tisch- und Stehlampen verfügen oftmals bereits über eine integrierte Dimmfunktion. Extern dimmbare Lampen lassen sich meist über einen nachträglich zu installierenden Wanddimmer steuern, beispielsweise über einen Touchschalter oder Drehknopfdimmer. Noch moderner gestaltet es sich mit Modellen mit Smart-Home-Funktion: Sind den Leuchten Casambi- oder ZigBee-Module integriert, können sie ganz bequem – je nach Systemeinbindung – via App, Fernbedienung oder Sprachbefehl gedimmt werden.
Schon gewusst?
Eine wichtige Rolle spielt diffuses Licht auch in der professionellen Fotografie. Wegen seiner kontrastarmen Lichtstreuung wird es bevorzugt bei der Erstellung von Porträts oder Produktaufnahmen eingesetzt. Hier verwendet man sogenannte Lichtformer – Reflektoren, Reflexschirme oder mit Diffusortüchern bespannte Softboxen –, um Lichtreflexionen zu verringern und Oberflächen gleichmäßig auszuleuchten. Allzu starke Kontraste infolge einer harten Ausleuchtung, wie sie übrigens auch bei strahlend blauem Himmel zutage tritt, betonen unschöne Falten, Riefen und Knitterwürfe. Durch den Einsatz diffuser Beleuchtung gelangt man zu einem Motiv mit ebenmäßiger Struktur und weichen Linien, das dem Objekt schmeichelt und ihm eine sanfte Note verleiht. Hierin begründet sich auch die Vorliebe der Fotografen für leicht bewölkte Himmel als Lichtkulisse – nicht zu vergessen die berühmten goldenen und blauen Stunden. Als solche bezeichnet man die kurzen Zeitspannen um Sonnenauf- und Sonnenuntergang, zu denen die Lichtverhältnisse wunderschöne Aufnahmen liefern. Der Grund? Durch den niedrigen Sonnenstand wird das natürliche Licht von der Atmosphäre gefiltert, wodurch es zu einer weichen, gleichsam magischen Lichtwirkung kommt..