Beleuchtungsstärke (lx)
Die physikalische Größe der Beleuchtungsstärke beschreibt die Lichtmenge, die auf eine bestimmte Fläche trifft. Gemessen wird sie in der Einheit Lux (lx), was sich vom lateinischen Wort für „Licht“ herleitet. Der Wert der Beleuchtungsstärke ergibt sich aus den Angaben des Lichtstroms (Lumen), des Abstrahlwinkels und der Entfernung zur beleuchtenden Oberfläche. Um ihn zu berechnen, teilt man den senkrecht auftreffenden Lichtstrom durch die angestrahlte Fläche in Quadratmetern. Trifft also ein Lichtstrom von 2.000 lm in gleichmäßiger Verteilung auf eine Fläche von 10 m², ergibt sich eine Beleuchtungsstärke von 200 lx.
Die natürliche Beleuchtungsstärke, das heißt die Außenbeleuchtungsstärke in der Natur, variiert in Abhängigkeit von Jahreszeit, Witterung, Breitengrad und künstlichen Störgrößen. An klaren Sommertagen, also bei wolkenfreiem Himmel und der Sonne im Zenit, lassen sich Werte von bis zu 100.000 lx feststellen. Bei Sonnenuntergang reduziert sich die Lichtmenge auf ca. 400 lx. Die nächtliche Beleuchtungsstärke schwankt zwischen 0,001 und 0,36 lx – je nach Mondphase, -stand und Witterungsverhältnis.
Welche Sehaufgabe erfordert wie viel Lux?
Die Beleuchtungsstärke hat nicht nur großen Einfluss auf unseren Schlaf-Wach-Rhythmus, sondern auch darauf, wie zuverlässig und leicht eine Sehaufgabe bewältigt werden kann. Bedeutung hat dies vor allem bei konzentrationsfordernden Tätigkeiten wie dem Lesen oder der Arbeit am Computer. Hier sollte auf eine ausreichende Beleuchtungsstärke geachtet werden, um das menschliche Auge nicht zu überfordern. Hierbei gilt: Je mehr Präzision eine Arbeitsaufgabe erfordert, desto höher bemisst sich der Beleuchtungsbedarf.
Für Lese- und Schreibarbeiten im Büro empfehlen sich Werte von ca. 500 lx. Gleiches gilt für Konferenzräume, den Kassenbereich und allgemeine Behandlungszimmer. Anders verhält es sich bei akkuraten Tätigkeiten wie Qualitätskontrollen, Farbprüfungen und sehr feinen Montagearbeiten. In Bereichen, die derartigen Arbeiten gewidmet sind, etwa Laboratorien, bestimmten Werkstätten oder ärztlichen Operations- und Untersuchungsräumen, sollte die Beleuchtungsstärke daher 1.000 lx betragen. Für Flure, Kantinen und Empfangsräume genügt hingegen eine Helligkeit von 100 bis 200 lx.
Im privaten Bereich fällt der Beleuchtungsbedarf allgemein niedriger aus. Für Küche und Arbeitszimmer gelten Richtgrößen von ca. 300 lx. Dies empfiehlt sich auch für das Arbeiten am Schreibtisch. Für Leseaufgaben ist eine Innenbeleuchtungsstärke von 250 lx sinnvoll. Demgegenüber darf die Lichtmenge im Wohnzimmer, wo Behaglichkeit und Entspannung im Vordergrund stehen, durchaus niedriger sein. Auf Nummer sicher gehen Sie hier mit einer dimmbaren Leuchte, die es ermöglicht, bei Bedarf zwischen höherer und niedriger Lichtstärke zu variieren. Auch im Schlafzimmer und Bad genügt eine geringere Lichtmenge: Als Richtwert dient hier eine Beleuchtungsstärke von 100 lx.
Allgemein gilt zu bedenken, dass der Bedarf an Helligkeit an viele Faktoren geknüpft ist, die sich gegenseitig bedingen: Hierzu zählen der Beleuchtungszweck sowie die Größe und Höhe des Raumes. Umso größer die Räumlichkeit, desto mehr Lichtquellen sollten verwendet werden, um eine ausreichende Helligkeit zu erzeugen. Eine wichtige Rolle spielen weiterhin persönliche Vorlieben, die subjektive visuelle Wahrnehmung und das Interieur. Denn bei Möbeln und Wandfarben bleibt zu bedenken, dass dunkle Töne und komplexe Texturen mehr Licht absorbieren als hellere Farben und gleichmäßige Oberflächen. Ein großzügiges Zimmer mit dunklem Mobiliar wird deshalb eine höhere Anzahl an Leuchten benötigen als ein kleiner Raum, der von einer hellen Einrichtung geprägt ist.